Ahnenblatt mit neuem Schwung vom Genealogentag
Wer auf dem 75. Deutschen Genealogentag in Frankfurt am Main unterwegs war, konnte am Stand von Ahnenblatt-Entwickler Dirk Böttcher bereits einen Blick auf die nächste Programmversion werfen. Kurz nach dem Genealogentag erschien nun die Version 4.34 – ein kostenloses Update mit ganzen 50 Änderungen, darunter einigen spannenden Neuerungen.
Ahnenblatt zählt seit Jahren zu den beliebtesten deutschsprachigen Genealogieprogrammen und wird kontinuierlich weiterentwickelt – in engem Austausch mit den Anwenderinnen und Anwendern. Die neue Version bringt eine beeindruckende Zahl an Detailverbesserungen, die teils auf Rückmeldungen aus der Community zurückgehen. Manche Funktionen hatte Dirk Böttcher bereits in einem Workshop in Frankfurt vorgestellt – ich habe ihn danach auf dem Stand besucht und mir die neue Version angesehen.
Neu: GEDBAS-Upload und Fächerdiagramme
Eine besonders erfreuliche Neuerung für CompGen-Mitglieder: Ahnenblatt bietet nun eine direkte Upload-Funktion zu GEDBAS, dem genealogischen Datenbanksystem des Vereins für Computergenealogie (CompGen).
Nach Eingabe eines API-Schlüssels (erhältlich nach Anmeldung bei GEDBAS) können Ahnenblatt-Dateien bequem hochgeladen oder aktualisiert werden. Lebende Personen werden dabei automatisch ausgeschlossen – der Datenschutz bleibt gewahrt.

Unter dem Menüpunkt „Tafel“ können nun Fächerdiagramme erzeugt werden, wahlweise als großes einseitiges Poster oder als seitenbasierte A4-Variante, die sich automatisch fortsetzt, wenn viele Generationen dargestellt werden. Mehrere Designs und Layouts stehen zur Verfügung – sogar Vollkreis-Darstellungen sind möglich. Damit lassen sich elegante Ahnentafeln für Druck oder Präsentation gestalten.
Viele weitere neue Optionen
- Im Eingabedialog für das Ereignis „Tod“ kann nun das Kästchen „totgeboren“ markiert werden. Diese Information wird bei allen Ausgaben berücksichtigt und GEDCOM-konform beim Import und Export übernommen – wichtig für korrekte genealogische Dokumentation und den Datenaustausch mit anderen Programmen.
- Kompaktere Tafeln: Ganze Generationen ohne eigene Bilder können kompakter dargestellt werden, um so Platz zu sparen.
- Vor-/Nachfahrenbuch: Seitenumbrüche zwischen Generationen oder Familien sind nun möglich.
- Zoom in der Vorschau: Wie bei Tafeln kann man jetzt auch in Listen und Büchern mit Strg+Mausrad hinein- oder herauszoomen.
- In den Programmoptionen unter „Drucken / Liste / Buch (Daten)“ lässt sich nun die Reihenfolge von Ereignissen besser festlegen.
- Datumsangaben, z. B. aus MyHeritage kopiert, werden nun automatisch bereinigt.
- Der GEDCOM-Import wurde für zahlreiche weitere Programme optimiert, darunter PAF, Ages!, Heredis und Family Historian.
- Mit Version 4.34 erscheint erstmals eine 64-Bit-Ausgabe von Ahnenblatt. Während die bisherige 32-Bit-Variante nur bis zu 4 GB RAM nutzen konnte, erlaubt die 64-Bit-Version die Verwendung des gesamten Hauptspeichers – ein großer Vorteil bei umfangreichen Tafeln oder Büchern mit vielen Fotos. Leider unterstützen bislang nur wenige der Genealogieprogramme unter Windows die Adressierung des gesamten Hauptspeichers.
Fazit: Kostenfreies Update mit spürbarem Nutzen
Nutzer der Ahnenblatt-Version 4 können das Update kostenlos von der Ahnenblatt-Webseite herunterladen.
Mit der Version 4.34 zeigt Ahnenblatt erneut, wie lebendig und praxisnah die Weiterentwicklung durch den Programmautor erfolgt. Viele der neuen Funktionen stammen direkt aus Nutzerwünschen, etwa die 64-Bit-Unterstützung oder das Fächerdiagramm. Oder sie gehen auf eine Anregung von CompGen zurück, etwa dem GEDBAS-Upload.