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painting of a clasroom (KI-generiert) CC0

Wie öffentliche Genealogie-Daten der Wissenschaft helfen: Soziale Mobilität

12. August 2023/in Historische Grundwissenschaften/von Michael Rose, Marina Schwab

Die Frage, wie sehr der soziale Status von den Eltern abhängt, ist seit jeher von großem Interesse und Relevanz für die Gesellschaft. Bleibt der soziale Status innerhalb einer Familie über Generationen hinweg beständig oder führen z.B. gesellschaftliche Veränderungen zu mehr sozialer Mobilität und brechen starre soziale Strukturen irgendwann auf?

Prof. Gregory Clark hat zur sozialen Mobilität publiziert
Profil von Prof. Gregory Clark auf der Website der University of California, Davis (screenshot)

Kürzlich hat der Wirtschaftshistoriker Gregory Clark in der renommierten Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Science of the USA“ die Studie „The inheritance of social status: England, 1600 to 2022“ veröffentlicht (DOI: 10.1073/pnas.2300926120). Die Studie basiert auf einem 1918 von Ronald Fisher entwickelten Ansatz, Fragen zur Vererbung kontinuierlich variierender Merkmale zu beantworten. Die Ergebnisse dieser Studie überraschen, sind aber gleichzeitig auch Gegenstand kontroverser Diskussionen.

Genealogischen Daten der „Guild of One-Name Studies“

Clark stützt sich für diese Studie auf eine umfangreiche genealogische Datenbank der Forschergemeinschaft „Guild of One Name Studies“. Die Datenbank umfasst die familiären Verbindungen von 422.374 Personen von 1600 bis 2022.

Warum gerade diese Datenbank? Genealogische Daten werden in der Regel von Nachkommen erstellt, deren Hauptinteresse den direkten Vorfahren gelten, nochmals verstärkt für die männliche Linie. Nebenlinien erfahren in der Regel weniger Aufmerksamkeit und sind auch schwerer nachzuvollziehen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So führen genealogisch relevante Dokumente eher die Vorfahren (z.B. bei der Heirat) als die Nachfahren. Wenn eine Linie kinderlos ausstirbt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie in keinem Stammbaum auftaucht. Man spricht hier von einer Datenselektion hin zu lebenden Nachfahren, oder auch zu berühmten Nachfahren.

Anders die genealogische „Ein-Namens-Studie“. Dabei werden, wie in einem früheren Blog-Artikel beschrieben, alle Träger eines Nachnamens gesucht. Manchmal wird noch geografisch eingeschränkt. Diese Datenbanken haben zwar die vorgenannte Verzerrung nicht, sondern stellen familiäre Verbindungen ganzheitlich dar. Es gibt genealogische Organisationen die sich nur darauf beschränken; außer der erwähnten Guild of One Name Studies gibt es noch die „Surname Society“, ebenfalls in Großbritannien angesiedelt. Andererseits fehlen dann die verheirateten Frauen, da diese bei Heirat den Nachnamen wechseln. Dieses Problem ist jedoch nicht so relevant, da Clark zeigen kann, dass die Übertragung des sozialem Status für Söhne und Töchter gleich ist. Einzige Ausnahme ist der Wohlstand, zumindest gemessen am Immobilienwert.

Clark verwendet nun diese Daten und reichert sie mit Informationen über soziale Indikatoren aus vielfältigen Quellen wie Volkszählung, Unternehmensregistern, Bildungsniveau, Berufsstatus etc. an. Aus Heiratsaufzeichnungen aus der Zeit von 1754 bis 1889 liest er ab, ob die Vermählten lesen und schreiben konnten. Für Personen, die 2002 noch lebten, hat er den Wert der Immobilien abgeschätzt. Ganz wichtig erweist sich auch der „Index der multiplen Deprivation“ des britischen Statistik-Amtes. Damit bildet es soziale Probleme und regionale Ungleichheiten u.a. im Vermögen ab.

Keine Verbesserung der sozialen Mobilität durch soziale Reformen

Die überraschendste Erkenntnis der Studie ist, dass die zahlreichen sozialen Reformen seit 1600 keinen messbaren Erfolg auf die soziale Mobilität der Engländer hatten. Weder die industrielle Revolution, noch die allgemeine Schulpflicht, noch ein staatliches Rentensystem hat daran etwas geändert. Dies wirft neue Fragen auf, da in den Sozialwissenschaften oft davon ausgegangen wird, dass soziale Reformen die soziale Mobilität wesentlich verbessern.

Des Weiteren stellt Clark fest, dass selbst bei Verwandten fünften Grades der soziale Status bemerkenswert ähnlich ist. Der soziale Status innerhalb von Familien kann also über lange Zeiträume hinweg stabil bzw. starr bleiben. Außerdem bestätigt er Ergebnisse hinsichtlich sozialer Ähnlichkeit beim Heiraten (die sogenannte Hypergamie) einer früheren Studie (hier im Blog besprochen).

Umstrittene Ergebnisse

Clark führt seine Befunde auf genetische Vererbbarkeit des sozialen Status zurück. Zwar handele es sich hierbei nur um eine Korrelationsstudie, weshalb nicht gesagt wird, das genetische Vererbbarkeit den sozialen Status verursacht. Jedoch, so Clark, folgen die Ergebnisse den Prozessen von additiver genetischer Vererbung.

Kritiker (z.B. hier bei pnas.org) betonen, dass die beobachteten Korrelationen zwischen sozialem Status und familiären Verbindungen auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein könnten, nicht nur auf genetische Vererbung. Des Weiteren sind Clarks Modell und seine Annahmen kontrovers. Daher bleibt die Schlussfolgerung bezüglich der Mobilität und genetischen Vererbung des sozialen Status Gegenstand weiterer Diskussion und Forschung. Das Ergebnis, dass soziale Reformen keinen messbaren Effekt auf inter-generationellen sozialen Aufstieg haben, bleibt davon unberührt.

  • Michael Rose
    Michael Rose
  • Marina Schwab
    Marina Schwab
Schlagworte: soziale Mobilität, Vererbung, sozialer Status, England, genealogische Daten, Gregory Clark
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