Online-Vortrag: Paläogenetik an alten Knochenfunden entschlüsselt die Geschichte der Pest
Wie mit modernsten DNA-Technologien winzige Spuren von Pesterreger-DNA aus menschlichen Knochenfunden analysiert werden können und damit die Geschichte der Pest entschlüsselt werden kann erklärt der Paläogenetiker Prof. Dr. Johannes Krause am 10. Juni 2025 in einem Vortrag der 13. Loeffler-Lecture.
Bakterien und Viren haben sich über Jahrtausende entwickelt, verbreitet und an den Menschen angepasst. Das Erbgut des Pesterregers lässt sich bis nach Zentralasien zurückverfolgen. Ältere DNA-Funde aus der Steinzeit zeigen, wie sich die Pest bereits vor tausenden Jahren an den Menschen und auch den Floh als Überträger angepasst hat – lange bevor sie verheerende Pandemien auslösten. In seinem Vortrag erläutert Prof. Krause, wie diese Erkenntnisse zur Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten heute helfen können, die letzten und zukünftige Pandemien besser zu verstehen und ihnen wirksamer zu begegnen.

Johannes Krause (* 1980) ist Direktor der Abteilung Archäogenetik im Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Die „Loeffler Lectures“ erinnern an den Bakteriologen Friedrich Loeffler (1852–1915). Er gründete auf der Halbinsel Riems bei Greifswald 1910 die kaiserliche Tierseuchen-Forschungsanstalt, die heute seinen Namen trägt. Zusammen mit dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg werden zur Erinnerung an die bahnbrechenden Forschungen Loefflers die Vorträge der „Loeffler Lectures“ als Auszeichnung für die Leistungen zu aktuellen infektions-medizinischen Forschungsthemen veranstaltet.
Den Vortrag mit dem Titel „Alte Pathogen-Genome: Was wir aus historischen Erregern über deren Evolution lernen“
hält Professor Krause am Dienstag, 10. Juni 2025 von 18:00 bis 19:30 Uhr im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, Martin-Luther-Straße 14, 17489 Greifswald.
Der sicherlich nicht nur für an DNA-Genealogie Interessierte spannende Vortrag kann auch online unter diesem Link verfolgt werden.