Familienforschung in der Firma Krupp – erfolgreicher Start des Citizen-Science-Projekts
Am 10. April 2025 fiel der Startschuss für die Erschließung einer für die Familienforschung bislang weniger bekannten Quelle: Die sogenannte Krupp’sche Werkstammrolle, eine personenbezogene Kartei, umfasst Informationen zu Mitarbeitenden der Firma Krupp. Die Karten werden im Historischen Archiv Krupp verwahrt. Bislang sind rd. 3.500 von 75.000 Karteikarten mit tatkräftiger Hilfe vieler ehrenamtlicher Kräfte erfasst worden.
Worum handelt es sich?
Für die genealogischen Forschungen beinhaltet die Kartei wertvolle Auskünfte im Zeitraum der 1870er bis hinein in die 1990er Jahre. Dokumentiert sind z. B. Vor- und Nachnamen, Geburtsjahr und -ort sowie Berufsbezeichnungen und Angaben zu Diensteintritt und -austritt. Darüber hinaus halten die Karteikarten vielfältige Informationen bereit, die beispielsweise für Fragestellungen zur Arbeitsmigration oder Sozialgeschichte eingesetzt werden können.
Weitere Unterstützung wird gesucht!

In Zusammenarbeit mit dem Verein für Computergenealogie e. V. (CompGen) werden rund 75.000 Karteikarten digitalisiert. Aktuell ist bereits der komplette Bestand zu den Krupp’schen Angestellten im Dateneingabesystem (DES) vorhanden.
Jeder kann CompGen durch ehrenamtliches Engagement unterstützen und damit einen Beitrag leisten, diesen Schatz für Öffentlichkeit und Forschung zugänglich zu machen.
Für erste Informationen zum Projekt sind alle Interessierten eingeladen, den Zoom-Vortrag bei CompGen vom Historischen Archivs Krupp anzusehen, der zum Projektstart gehalten wurde. Der Vortrag ist bei den CompGen-Forschungstipps über die Videoplattform „YouTube“ hier abrufbar.
Zum Historischen Archiv Krupp
Das Historische Archiv Krupp wurde 1905 gegründet und ist das älteste deutsche Wirtschaftsarchiv. Es sitzt in der Villa Hügel in Essen und befindet sich im Eigentum der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Seine Bestände kommen zum einen aus der Geschichte des Krupp-Konzerns, der 1811 gegründet wurde und 1999 mit der Thyssen AG fusionierte. Zum anderen stammen sie von der Familie Krupp.
Das Archiv übernimmt kontinuierlich Quellen, erschließt sie systematisch und sorgt für ihren dauerhaften Erhalt. Als Wissensspeicher und Langzeitgedächtnis leistet es internen Service für die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und die thyssenkrupp-Unternehmensgruppe. Zudem ist das Historische Archiv Krupp für alle geschichtlich Interessierten öffentlich zugänglich. Darüber hinaus fördert es die geschichtliche Bildung mit Publikationen, eigenen Präsentationen und der Betreuung der „Historischen Ausstellung Krupp“.
Das Archiv verwahrt klassisches Schriftgut wie Akten, Geschäftsbücher, Karten und Pläne sowie andere Sammlungsbestände wie historische Postkarten und Wertpapiere oder museale Objekte. Seine Bildbestände sind von internationalem Rang: Sowohl die Fotografien (2,5 Millionen) als auch die Filme (ca. 5.500 Rollen) reichen bis in die Frühzeit dieser Medien zurück.
Anmerkung der Redaktion: 
Das Projekt ist auch im deutschen Citizen-Science-Portal „mitforschen.org“ unter diesem Link freigegeben worden.


 
			