Dortmunder Friedhöfe online
Eine neue Datenbank der Friedhofsverwaltung der Stadt Dortmund erlaubt jetzt interessante Online-Recherchen zu den einzelnen Gräbern auf den Dortmunder Friedhöfen – zur eigenen Familie genauso wie zu berühmten Persönlichkeiten.
Dortmunds Friedhöfe sind Inseln der Ruhe inmitten urbaner Betriebsamkeit. Manchmal scheint es für Besucher*innen so, als würde auf den Friedhöfen die Zeit stillstehen. Doch dieser Eindruck trügt. Die Bestattungskultur verändert sich. Und auch die fortschreitende Digitalisierung der Friedhofsverwaltung eröffnet neue Möglichkeiten: So bietet Dortmund nun als eine der ersten deutschen Großstädte eine interessante Online-Recherche an. Nun geht die Suche nach einer bestimmten Grabstelle auf einem kommunalen Friedhof schnell und einfach mit ein paar Klicks.
Wer ein Grab sucht, gibt jetzt einfach den Namen des Verstorbenen auf dieser Internetseite ein und bekommt den genauen Standort angezeigt. Aktuell muss dafür zumindest der Friedhof bekannt sein, aber schon bald läuft die Suche übergreifend für alle 32 städtischen Friedhöfe. Wer zur eigenen Familiengeschichte recherchiert, kann so interessante Funde machen. Ebenso erleichtert die neue Anwendung Gewerbetreibenden, zum Beispiel Steinmetzbetrieben oder Bestatter, die Arbeit, weil sie so schnell eine gesuchte Grabstätte finden.
Berühmte Personen der Zeitgeschichte

auf dem Dortmunder Ostfriedhof
„Uns erreichen häufig Anfragen von Menschen, die zum Beispiel auf der Suche nach dem Grab eines entfernteren Verwandten oder eines Bekannten sind. Sowohl Dortmunderinnen und Dortmunder wenden sich an uns, aber auch Personen, deren Familien ursprünglich von hier stammen, die aber weggezogen sind“, erklärt Wolfgang Närdemann von den Friedhöfen Dortmund. Er betreut das Digitalisierungsprojekt. Mit der neuen Online-Anwendung ist das nun deutlich einfacher.
Zusätzlich liefert die Datenbank Informationen zur Art des Grabes. Bei Gräbern und Gruften von Personen der Zeitgeschichte erhalten die User*innen Hintergrundinfos, die sie gleich während des Friedhofsspaziergangs lesen können – auf dem geschichtsträchtigen Ostfriedhof zum Beispiel befinden sich die Grabstätten der Kochbuch-Autorin Henriette Davidis, der Frauenrechtlerin Marie Reinders, des Künstlers Bernhard Hoetger sowie bekannter Dortmunder Unternehmerfamilien, z.B. des Direktors der Union-Brauerei, Heinrich Leonhard Brügman.
Einen Eindruck gibt es unter diesem Link – im Menü (in der mobilen Ansicht über das Symbol Austausch ↔ ) oder über die Karte kann der Friedhof ausgewählt werden. Beim ersten Öffnen wird immer der Ostfriedhof angezeigt. (Quelle: Pressemitteilung der Stadt Dortmund)

im Grabstein-Projekt von CompGen
Vergleich mit dem Grabstein-Projekt von CompGen
Von 22 kirchlichen und städtischen Friedhöfen der Dortmunder Außenbezirke haben fleißige „Grabsteiner“ – meist Mitglieder des genealogischen Vereins Roland zu Dortmund – die Grabsteine fotografiert und die Namen im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie (CompGen) erfasst. Ein Abgleich mit der städtischen Datenbank zeigt sinnvolle Ergänzungen: Das Grabsteinprojekt hat Fotos aller Grabsteine und die darauf genannten Namen, während die Friedhofsverwaltung die Namen aus den Karteien angibt sowie die Grabart. Die meisten Fotos gibt es vom Ostfriedhof, aber noch keineswegs von allen Grabsteinen.