Verstorbene aus jüngster Zeit in Schweden und Frankreich finden
Die schwedische Datenbank der Verstorbenen („Sveriges Dödbok“) enthält die Daten von 16,5 Millionen Schweden, die zwischen 1815 und 2022 verstorben sind, mit Geburts- und Sterbeort, Adresse, Zivilstand und die Gemeinde, in der die Daten registriert sind. Über die vorherige Ausgabe des schwedischen Totenbuches 1830–2020 berichteten wir zuletzt hier im CompGen-Blog. Die Datenbank wurde in der Vergangenheit alle zwei bis drei Jahre aktualisiert. Aber nicht nur in Schweden kann man Verstorbene aus jüngster Zeit finden, sondern auch in Frankreich.
„Gib den Toten einen Namen“

Unter dem Motto Namn åt de döda (NÅDD) (deutsch: „Gib den Toten einen Namen“) haben die Mitglieder des Verbandes der schwedischen Familienforscher unzählige Kirchenbücher des Landes indexiert und die Daten korrigiert. Daten zu Todesfällen in den Jahren 2020 bis 2022 wurden aus staatlichen Datenbanken abgerufen. In Zusammenarbeit mit Archiven und Universitäten im Rahmen des wissenschaftlichen Projekts SwedPop wurde die Datenbank aufbereitet und standardisiert, um sie für die wissenschaftliche Forschung nutzbar zu machen.
Die Datenbank kann auf einem USB-Stick (für PC mit Windows 7 oder höher) zum Preis von 650 SKr (ca. 60 €) von bokhandel@rotter.se des schwedischen Dachverbands der Familienforscher erworben werden. Für Win- und Mac-Anwender wird ein Premiumabonnement zur dieser Datenbank mit weiteren Zugaben zum Preis von 399 SKr pro Jahr (ca. 36 €) angeboten. Mitglieder einer Vereinigung, die zum schwedischen Dachverband gehört, erhalten einen Rabatt von 100 SKr. Manchmal gibt es auch kostenlose Testmöglichkeiten im Rahmen einer Aktionswoche. Die Suche nach Verstorbenen in älteren Kirchenbuchdaten auf der Datenbank im schwedischen Reichsarchiv ist kostenlos.
27 Millionen Verstorbene in Frankreich von 1970 bis heute

Die Datenbank der Todesfälle in Frankreich seit 1970 wird vom französischen National-Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien (INSEE; vergleichbar mit dem Statistischen Bundesamt) ständig aktualisiert. Jeder kann die Daten frei im CSV-Format herunterladen.
Dies haben sich einige Genealogieanbieter zunutze gemacht. Über die kostenlose Nutzung der Daten auf der niederländischen Seite openarchieven von Bob Coret wurde hier im CompGen-Blog bereits berichtet. Auch auf anderen Webseiten wie z.B. der kostenlosen MatchID und anderen kostenpflichtigen Webseiten wird der Zugang zur Datenbank bereitgestellt.
Geneanet hatte die Suche in der INSEE-Datenbank ebenfalls bereits früher eingebaut und über eine automatisierte Matching-Funktion den globalen Abgleich des eigenen Stammbaums mit der Datenbank der verstorbenen automatisiert. Da dieses Verfahren etwas kompliziert war, unterstützt Geneanet jetzt die Premium-Mitglieder mit einer automatischen Nachricht zum Ergebnis eines Abgleichs der eigenen Daten mit der INSEE-Datei. Der Abgleich erfolgt anhand von Nachname, Vorname und Datum, wobei das Geburtsjahr ausreicht.
Auch der zu MyHeritage gehörende Anbieter Filae bietet den Abgleich der eigenen Daten mit der Datei der Verstorbenen an, verschickt aber keine Nachricht bei neuen Informationen.